Die Sicherheitsbranche boomt, die Anforderungen steigen, Mitarbeiter werden dringend gesucht. Oft mangelt es an einer geeigneten Qualifikation, auch weil einheitliche Standards fehlen. Mitarbeiterschulungen von Wachdienst LUCHS liegen hingegen über dem Bundesdurchschnitt.

In Deutschland finden jährlich rund drei Millionen Veranstaltungen mit mehr als 400 Millionen Gästen statt. Doch nicht nur der Schutz von Veranstaltungen wird für die Sicherheitsbranche ein immer wichtiger werdendes Geschäftsfeld. Neben klassischen Einsatzbereichen wie Objekt- und Pfortenschutz oder (nächtlichen) Kontrollfahrten, werden auch für die Bewachung von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern, Jobcentern oder Schwimmbädern immer häufiger private Sicherheitsfirmen hinzugezogen. Selbst in Wohngebieten gibt es mehr Security – als Reaktion auf das rückläufige Sicherheitsgefühl der Deutschen in den vergangenen Jahren.

Verbesserte Sicherheitsstandards gefordert

Sicherheitsfirmen leisten neben der Polizei einen unverzichtbaren Beitrag für die Innere Sicherheit. 6.500 Wach- und Sicherheitsfirmen mit 262.000 Mitarbeitern gibt es mittlerweile in Deutschland. Und damit fast so viele Sicherheitsmitarbeiter wie Polizisten. Etwa die Hälfte des acht Millionen umfassenden Umsatzes wird mit Sicherheitsdienstleistungen – vor allem im Objektschutz, in der Flughafensicherheit sowie in Notruf- und Serviceleitstellen – generiert, gefolgt von dem Verkauf elektronischer Gefahrenmeldeanlagen.

So sehr die Branche boomt, so groß ist die Suche nach geeignetem Personal und die Forderung nach einer strengeren einheitlichen Überprüfung der Firmen. Dadurch sollen Sicherheitsstandards und in der Folge das Image der Branche verbessert werden. In der Vergangenheit wurden Aufträge wiederholt rein nach dem finanziellen Kriterium vergeben, ohne die Firmen besonderen Qualitätsprüfungen zu unterziehen. Wodurch sich einige „schwarze Schafe“ in der Branche etablieren konnten. Erst im Sommer wurde bei einem Großeinsatz von Polizei, Zoll und Gewerbeüberwachung in der Münchner Allianz Arena etliche Gesetzesverstöße oder Unregelmäßigkeiten unter Sicherheitsfirmen festgestellt. In Zukunft könnten sich die Anforderungen an Eignung, Ausbildung, Qualifikation, Ausstattung und Organisation erhöhen. Der bisherige Berufszugang würde dann über die Gewerbescheinanmeldung hinausgehen. Durch das von der Koalition angekündigte „Sicherheitsdienstleistungsgesetz“ soll auch die aufgabenspezifische Qualifikation von Mitarbeitern festgeschrieben werden. Ein erster Schritt: Das 2019 bundesweit eingeführte Bewacherregister, das Prozesse vereinfachen, mehr Transparenz und weniger Bürokratie bringen soll.

Qualifikation von Mitarbeitern in Sicherheitsfirmen

Dem Einstieg als (Vollzeit-)Mitarbeiter in den Sicherheitsdienst wird die Sachkundeprüfung nach §34a GewOvorausgesetzt. Die Prüfung kann nur bei einer staatlich anerkannten Stelle, in der Regel der örtlichen Industrie- und Handelskammer (IHK), abgelegt werden. Um das Zertifikat zu erhalten muss eine schriftliche und mündliche Prüfung in deutscher Sprache abgelegt werden. Geprüft wird etwa das Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung mit Gewerbe- und Datenschutzrecht, das Bürgerliche Gesetzbuch und Grundzüge der Sicherheitstechnik. Nach bestandener Prüfung sind folgende Tätigkeiten erlaubt:

  • Kontrollgänge im öffentlichen Verkehrsraum oder in Hausrechtsbereichen, mit tatsächlich öffentlichem Verkehr (zum Beispiel Citystreifen)
  • Schutz vor Ladendieben (Einzelhandelsdetektive)
  • Bewachungen im Einlassbereich von gastgewerblichen Diskotheken (Türsteher)
  • Bewachungen von Aufnahmeeinrichtungen nach §44 des Asylgesetzes oder anderer Immobilien und Einrichtungen, die auch der vorübergehenden amtlichen Unterbringung von Asylsuchenden oder Flüchtlingen dienen, in leitender Funktion
  • Bewachungen von zugangsgeschützten Großveranstaltungen in leitender Funktion

Für Minijobber im Bereich Ordnertätigkeiten ist wiederum keine Qualifikation notwendig. Wer bei Spielen der Fußball-Bundesliga eingesetzt wird, muss allerdings eine Schulung vom Deutschen Fußball Bund (DFB) über sechs Module in Form von E-Learnings und Präsenztrainings absolvieren. Im Fußballstadion sind die Anforderungen an die Handlungskompetenz eingesetzter Sicherheits- und Ordnungsdienstmitarbeiter besonders hoch, gerade bei sogenannten Risikospielen. In den Modulen lernen Teilnehmer unter anderem, das Verhalten von Menschen zu verstehen, sich in jeder Situation angemessen und professionell zu verhalten und mit Aufgaben im Bereich Brandschutz, Pyrotechnik und Personenkontrolle umzugehen.