Die Bedeutung der Sicherheitswirtschaft in Europa steigt! Zum sechsten Mal veröffentlichte der europäische Dachverband der Sicherheitswirtschaft CoESS sein White Paper. Diesmal unter dem Titel „Das Sicherheitskontinuum in der neuen Normalität“. Zentrale Forderungen des Papiers: Mehr Anerkennung für private Sicherheitsunternehmen und eine gemeinsame „Sicherheitskultur“.

Steigende Bedeutung der privaten Sicherheitswirtschaft

Nicht erst seit der Corona-Pandemie habe sich die Situation der Sicherheitswirtschaft verändert und massiv an Bedeutung gewonnen, so der grundlegende Tenor des 6. White Papers des CoESS. Allein die öffentlichen Sicherheitskräfte sind den Herausforderungen nicht gewachsen. Private Sicherheitsunternehmen haben so in den letzten Jahren eine immer wichtigere Rolle eingenommen. So heißt es etwa von Luigi Gabriele, Präsident der FederSicurezza:

„In einem sozioökonomischen Kontext, in dem öffentliche Mittel zum Schutz von Menschen und zur Durchsetzung von Recht und Gesetz immer knapper werden, in einem veränderten Gefahrenumfeld, sei es physisch oder virtuell, stellt die private Sicherheitswirtschaft ein Schlüsselelement dar.“

Ein Ungleichgewicht sei jedoch noch die entsprechende öffentliche Anerkennung. Diese fordert die CoESS mit diesem White Paper unter anderem ein.

Ein „integriertes Sicherheitssystem“ und zeitgemäße Technologie

Zentral – für die Perspektive auf private Sicherheitsdienste, aber auch für ein gelungenes Meistern der wachsenden Herausforderungen – sei ein „vollständig integriertes Sicherheitssystem“, quasi eine gemeinsame „Sicherheitskultur“. Ein solches System jedoch „erfordert unbedingt eine Komplementarität, und keine Überlagerung, zwischen öffentlichen Sicherheitskräften und privaten Sicherheitsunternehmen“. Mitarbeiter von privaten Sicherheitsunternehmen seien häufig mit die ersten Bindeglieder in der Sicherheitskette und dürften entsprechend nicht behandelt werden wie die Öffentlichkeit. Ein enges Zusammenspiel öffentlicher und privater Sicherheitsmitarbeiter ist somit von sehr hoher Bedeutung.

Weiterhin wird die Notwendigkeit eines effizienten Zusammenspiels zwischen Personal und Technologie herausgestellt.

Dies betont auch Marc Pissens, Präsident der CoESS, wenn er sagt:

„Zur nächsten Herausforderung für die private Sicherheit werden zweifellos Bereiche wie Künstliche Intelligenz, Big Data und Predictive Protection (vorausschauender Schutz), Internet der Dinge und viele weitere Konzepte, die noch gar nicht erfunden sind, gehören, die Teil der sogenannten Augmented Security (erweiterte Sicherheit) werden.“

Insgesamt arbeitet das White Paper nicht nur eindrucksvoll die Entwicklung und wachsende Bedeutung privater Sicherheitsdienste in Europa heraus. Das Team formuliert auch konkrete Handlungsempfehlungen an die EU-Kommission, die den Sicherheitssektor nachhaltig verbessern sollen. Eine deutsche Übersetzung zum Nachlesen des 6. White Papers der CoESS finden Sie hier.